„Gaussian Elimination Squad“
The Gaussian Elimination Squad: (von links nach rechts) Michael Kluge, Michael Ott, Joachim Protze, Christian Iwainsky, Christian Terboven, Guido Juckeland, Damian Alvarez, Gerhard Wellein und Georg Hager
„Gaussian Elimination Squad“ gewinnt „Intel Parallel Universe Computing Challenge“ auf der SC13
Auf der SC13-Konferenz in Denver, Colorado traten in einem von Intel organisierten Wettkampf acht Teams aus den USA, Korea, China und Deutschland an und kämpften für einen guten Zweck: In der „Intel Parallel Universe Computing Challenge“ ging es darum, Wissen und Fähigkeiten rund um das parallele Rechnen unter Beweis zu stellen. Gekämpft wurde in Mannschaften zu je vier Personen in drei Runden nach dem K.o.-System – wer verlor, war draußen. Dem Sieger winkte ein Preisgeld von 25.000 Dollar, das dem Philippinischen Roten Kreuz gespendet wurde.
Der Wettbewerb
Jedes Match bestand aus zwei Teilen: Die „Trivia Challenge“ hielt fünfzehn Multiple-Choice-Fragen zum Thema paralleles Rechnen, Computergeschichte und SC-Konferenz bereit. Für jede Frage hatten die Teams 30 Sekunden Zeit, und je schneller die richtige Antwort kam, desto mehr Punkte konnten errungen werden. Der zweite Teil, die „Coding Challenge“, war dann von purem Stress geprägt. In zehn Minuten mussten die Teams ein Stück Code, das sie nie zuvor gesehen hatten, parallelisieren und optimieren. Die Zahl der Punkte entschied sich dann nach der erreichten Beschleunigung auf Multicore-Prozessoren vom Typ „Intel Sandy Bridge“ bzw. auf dem Beschleuniger „Intel Xeon Phi“. Hier war von Stencil-Codes über Molekulardynamik und Lattice-Boltzmann bis Monte Carlo alles dabei; manche Aufgabe war eine echt harte Nuss.
Das deutsche Team
Das deutsche Team hatte sich aus Mitarbeitern verschiedener Institutionen der Gauß-Allianz und des GCS formiert: Christian Terboven und Joachim Protze (beide IT Center der RWTH Aachen), Michael Kluge und Guido Juckeland (beide ZIH Dresden), Christian Iwainsky (TU Darmstadt), Michael Ott (LRZ Garching), Damian Alvarez (JSC), und Gerhard Wellein und Georg Hager (beide RRZE). Obwohl immer nur vier Teilnehmer pro Match erlaubt waren, konnten die Teampartner ihre Kollegen durch Zwischenrufe unterstützen. Zu Ehren des Namensgebers der Gauß-Allianz wählte sich die Mannschaft einen ganz besonderen Kampfnamen: das „Gaussian Elimination Squad“.
Die Sieger
Die vermeintlichen Favoriten, Teams der „Leadership Facilities“ Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) und Argonne National Laboratory (ANL), haben die erste Runde nicht überlebt, ebenso wie die Mannschaft vom Ohio Supercomputing Center. Oftmals erwies sich hier die OpenMP-Parallelisierung als ein großes Hindernis, was wohl dem recht stringenten Zeitlimit geschuldet war. Dagegen setzte sich das „Gaussian Elimination Squad“ in Matches gegen das chinesische „Milky Way“-Team, gegen die „Seoul National University“ und gegen die „Coding Illini“ von der University of Illinois und dem National Center for Supercomputing Applications (NCSA) souverän durch und gewann schließlich den Wettbewerb.
Obwohl das Ganze als großer Spaß gedacht und auf der SC13-Konferenz natürlich nur ein Nebenschauplatz war, zogen die Matches doch eine große Zahl an Zuschauern an. Speziell die große Gemeinde der deutschen Konferenzteilnehmer unterstützte „ihr“ Team nach Kräften. Der Sieg des „Gaussian Elimination Squad“ sorgte dann auch für großes Aufsehen und setzte sicher ein Signal für die HPC-Kompetenz deutscher Zentren. mehr (in englisch / Kontact: Georg Hager, RRZE)