CLAIX-2018 leistet Beitrag zur Sars-CoV-2 Forschung
Für die Erforschung des Sars-CoV-2 Viruses, entsprechender Medikamente bzw. eines Impfstoffes sind leistungsfähige Rechner von Nöten. Daher nutzen mehrere solcher Projekte Rechenzeit an den Hochleistungsrechenzentren in Garching, Jülich und Stuttgart. Auf Grund der außerordentlichen gesellschaftlichen Relevanz ist es vor allen in diesen Fällen wichtig, dass die entsprechenden komplexen Berechnungen ungestört erfolgen können.
Durch die IT-Sicherheitsvorfälle der letzten Zeit mussten mehrere dieser Systeme vorübergehend von der Außenwelt abgeschottet werden. Dies erfolgte unmittelbar, um weiteren Schaden abzuwenden. Dadurch war eine vorherige Sicherung aktueller Daten und Berechnungsergebnisse nicht möglich und noch ausstehende Rechnungen konnten nicht wie geplant durchgeführt werden. Ein längerer Ausfall verzögert daher die Erforschung des Viruses und somit die Entwicklung lebensnotwendiger Wirkstoffe.
Der Wechsel auf andere Hochleistungsrechner ist allerdings nicht einfach. Aufgrund ihrer hohen Anschaffungs- und Betriebskosten sind die Systeme der großen deutschen Zentren auf unterschiedliche Anwendungsbereiche spezialisiert und die auf ihnen laufenden Codes entsprechend optimiert. Zudem ist teilweise von Datenmengen einer Größenordnung von über Tera- und Petabyte die Rede.
Während Teile der Systeme im Jülich Supercomputing Centre (JSC) nicht zur Verfügung standen, konnten die Wissenschaftler der Universität Osnabrück dennoch mit Hilfe der Mitarbeitende des IT Centers auf den CLAIX-2018 ausweichen. Mit zusätzlichem personellen Mehraufwand ist es gelungen, dem Neuroinformatiker Gordon Pipa von der Universität Osnabrück für seine aktuelle Forschung zur Verbreitung von Covid-19 zumindest vorübergehend Rechenleistung zur Verfügung zu stellen. »Die RWTH Aachen hat spontan und unkompliziert zu einer Lösung beigetragen, indem wir ihre Ressourcen nutzen konnten, während das System in Jülich nicht verfügbar war«, sagt Pipa*.
Dieses Beispiel zeigt eindrucksvoll, dass das wissenschaftliche Netzwerk – vor allem in besonderen Situationen – schnell und flexibel funktioniert. Die Herausforderung dabei ist es die richtige Balance zwischen Sicherung der Systeme auf der einen und hinreichendem Zugang für die legitimierten Nutzenden auf der anderen Seite zu finden. Denn nur so kann die Forschung langfristig sichergestellt werden.
* im Artikel zum Thema "SUPERCOMPUTER:Hackerangriff bremst Forschung aus"