Umbau RWTH XWiN-Zugangsrouter
Entwicklung des Datenvolumens im Jahr 2016
Das IT Center betreibt als Schnittstelle zum Internet zwei Nexus 7000 Router. Aus Redundanzgründen sind diese beiden Router auf zwei unterschiedliche Gebäude verteilt. Der Standort an der Lastschwerpunktstation Nord ist direkt mit dem DFN (Deutsches Forschnungsnetz) Router in Frankfurt über 5x10 GbE verbunden, während der Router am Standort IT Center Wendlingweg über eine Anbindung von 5x10 GbE zum DFN Standort Hannover verfügt. Bei Ausfall einer Uplink-Strecke wird per Border Gateway Protocol (BGP) automatisch der redundant verfügbare Uplink genutzt.
Hintergrund
Die verwendete Hardware wurde im Jahr 2010 in Betrieb genommen und seitdem stetig aktualisiert. Jedoch erfordert ein Update auf zukünftige Technologien wie Anbindung mit 100GbE oder eine größere Anzahl an 40GbE Ports ein Austausch des Chassis. Dort werden die einzelnen Module, Supervisor-Engines und Netzteile eingesteckt. Ein solcher Austausch erfordert das komplette Ausschalten eines Routers je Standort.
An der Grafik kann man die Entwicklung des Datenvolumens im Jahr 2016 monatsweise ablesen. Der Gesamt-Datenverkehr über den XWiN-Anschluss hat sich von 1300 TB im Januar auf über 2000 TB im Dezember also um Faktor 1,5 erhöht. Dies gilt sowohl für den eingehenden als auch ausgehenden Datenverkehr. Diese erfordert höhere Bandbreiten, um immer genügend Reserve in den Hauptnutzungszeiten zur Verfügung zu stellen.
Umbauphase
Nach einer Planungs- und Vorbereitungsphase von 2 Monaten wurde als Termin der 28.12.2016 fixiert. Zwischen Weihnachten und Neujahr ist die Hochschule erfahrungsgemäß weniger belebt als sonst: Viele Mitarbeitende haben Urlaub und Studierende nutzen die Zeit, um nach Hause zu fahren.
Ein Ausfall an den Zugangsroutern bedeutet, dass sämtliche IP-Konnektivität zwischen Hochschule und Internet nicht mehr funktioniert. Aufgrund der großen Routingtabelle mit ca. 300.000 Einträgen und zahlreichen Konfigurationsänderungen waren kleinere Ausfälle von wenigen Minuten nicht zu vermeiden. Die Arbeiten haben gegen 14:00 Uhr in drei Teams (ein Team je Standort und ein Konfigurationsteam) begonnen, wobei zunächst nur Systeme umgebaut wurden, bei denen keine Ausfälle zu erwarten waren, z. B. die Firewalls. Am Abend ab 19:00 Uhr wurde das Routing und die Uplinks zu den Peerings (= direkte Kopplung von Netzen, u.a. zum Forschungszentrum Jülich) umgebaut. In dieser Phase des Umbaus gab es ein paar kürzere Ausfälle. Ab 20:00 Uhr erfolgten noch abschließende Tests und gegen 21:00 Uhr konnten die Arbeiten erfolgreich abgeschlossen werden.
Zukunft
Der RWTH Aachen stehen nun zwei moderne Nexus 7700er Systeme zur Verfügung, welche die geplanten technologischen Voraussetzungen für die nächsten 8 Jahre erfüllen.