VR in industry days
Seit ihrem ersten Hype in den 1990er Jahren wird die Disziplin der Virtuellen Realität (VR) ein immer mächtigeres und elementareres Werkzeug in wissenschaftlichen und industriellen Anwendungen. Die erst vor kurzem auf dem Markt erschienenen erstklassigen und erschwinglichen Head-Mounted-Displays (HMD) machen VR zudem noch attraktiver als Werkzeug in Wissenschaft und Industrie. Gerade für die Industrie bietet die VR ein breites Spektrum an neuen und innovativen Wegen: im Bereich des Marketings für gezielte Produktpräsentationen, in der Design- und Produktentwicklung für virtuelles Prototyping samt Simulation sowie in der Weiterbildung von Mitarbeitenden durch die Möglichkeit Aspekte wie Wartungen in kollaborativen Welten zu trainieren oder zu beobachten.
Die in diesem Zusammenhang entstehen zahlreiche Fragen: Wie kann VR optimal in die bestehenden Prozesse der Industrie integriert werden kann? Welche Hardware und Software wird benötigt? Welche Kosten entstehen für ein Unternehmen?
VR in industry days
Um diese Fragen zu beantworten, haben wir uns mit der TEMA Technologie Marketing AG zusammengetan und am 4. und 5. Juli die VR in Industry Days in Aachen organisiert und an einem Tag auch in unseren Räumlichkeiten ausgerichtet. Gemeinsam mit der Tema AG haben wir ein interessantes und abwechslungsreiches Tagungsprogramm mit Business Cases aus der Industrie, Einblicken in die akademische Forschung sowie diversen Live-Demonstrationen in einer Ausstellung sowie in unserem VR Labor auf die Beine gestellt.
Besonders gefreut haben wir uns, dass Prof. Dr.-Ing. Oliver Riedel vom Fraunhofer IAO sowie Prof. Dr.-Ing. Philipp Slusallek vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, Universität des Saarlandes, unsere Einladungen als Keynote Speaker angenommen haben. Prof. Riedel gab einen unterhaltsamen Einblick in die 25-jährige Geschichte der VR und die Entwicklung von industriellen VR-Anwendungen, während Prof. Slusallek die Vorteile und Herausforderungen von VR im Anwendungsbereich des autonomen Fahrens erläuterte.
Neben der Organisation hat die Virtual Reality Group auch aktiv und inhaltlich das Konferenzprogramm mitgestaltet. Prof. Dr.rer.nat. Torsten W. Kuhlen referierte über die umstrittene Frage ob das HMD oder die CAVE das Visualisierungssystem der Zukunft ist. Dieses Thema ist nicht nur für die Industrie relevant, sondern auch für Forschungseinrichtungen. Daher ist es kein Wunder, dass es ein beliebtes Thema für Podiumsdiskussionen der vergangenen und zukünftigen VR-Konferenzen ist. Allein dieses Jahr gehörte Prof. Kuhlen bereits zwei Podiumsdiskussionen zu diesem Themenkomplex an: auf der IEEE VR in Los Angeles im März, sowie auf den A.R.T Days in Ottobrunn, München im Juni. Neben Prof. Kuhlen haben Patric Schmitz und Andrea Bönsch einen Einblick in ihre Forschungsfragestellungen in den Bereichen des Redirected Walkings und der Einbettung virtueller Humanoide in wissenschaftliche und industrielle Anwendungen gegeben.
Fazit
Das Feedback der rund 200 Gäste und 15 Aussteller unserer zweitägigen Veranstaltung war sehr positiv und viele Teilnehmer baten um eine Wiederholung des Events im Folgejahr. Also, ein großer Erfolg!