Warum haben Sie sich damals für MATSE entschieden?
Ich habe von MATSE durch die blaue Broschüre, die ich damals in der Schule erhalten habe, erfahren. Aufgrund meiner Affinität zur Mathematik und Informatik und der Tatsache, dass bei MATSE Theorie und Praxis Hand in Hand gehen, habe ich mich für diese Ausbildung entschieden. Ich habe mich bei mehreren Firmen beworben, die ich auf der MATSE-Webseite gefunden habe. Mein Wunsch war es, mich im Bereich der Naturwissenschaften weiterzuentwickeln. Aus diesem Grund bin ich hier bei CAE GmbH, da ich Flugsimulation sehr interessant finde.
Beschreiben Sie Ihren Karriereweg vom MATSE zu Ihrer heutigen Position.
Von 2012 bis 2015 habe ich meine Ausbildung bei der Firma CAE GmbH gemacht. Direkt danach habe ich mein Studium fortgesetzt und einen Masterabschluss im Studiengang Artificial Intelligence an der Universität Maastricht absolviert. Parallel dazu hat mir CAE angeboten, weiterhin für sie zu arbeiten, damit wir in Kontakt bleiben können. Nachdem ich ihr Angebot angenommen hatte, habe ich in Maastricht studiert und bin wöchentlich zur Arbeit nach Deutschland gefahren.
Im Jahr 2017 habe ich mein Masterstudium erfolgreich abgeschlossen und arbeite seitdem als Softwareentwickler bei CAE. Ich habe in verschiedenen Abteilungen gearbeitet - zunächst in der Flugsimulationsabteilung, erst bei den Tornados und jetzt bin ich bei Eurofighter.
Wie sieht ein Projekt in Ihrem Arbeitsalltag aus?
Die Projekte bei uns sind immer relativ lang – sie ziehen sich von einem bis zu mehreren Jahren. Es gibt immer eine Designphase und eine Implementierungsphase. In der Designphase machen wir einen Entwurf des Projektes und in der Implementierungsphase setzen wir das um, was wir in dem vorherigen Schritt beschrieben haben. Außerdem habe ich die Möglichkeit, mit dem Endnutzer zu kommunizieren und über das Produkt am Ende zu sprechen und zu evaluieren, wie das am besten umgesetzt wird. Zusätzlich findet immer Kommunikation mit anderen Partnerfirmen statt, die auch im Ausland tätig sind.
In meiner Firma arbeitet man nach dem Prinzip des Scrum Workflows – die Arbeit wird in drei Wochen-Sprints aufgeteilt. Alle drei Wochen findet eine allgemeine Besprechung statt, auf der der aktuelle Stand des Projekts und die in den letzten Wochen geleistete Arbeit vorgestellt wird. Des Weiteren wird der Arbeitsplan für die nächsten drei Wochen festgelegt.
Wie verbinden sich Ihre Erfahrungen als MATSE mit Ihrem heutigen Arbeitsalltag?
Natürlich nutzen wir auf Entwicklerebene die Programmiersprachen, die wir gelernt haben, und Datenstrukturen auch in dem Arbeitsalltag. In der Softwareentwicklung wurde uns in der Ausbildung gelehrt, wie man Diagramme zeichnet, damit wir den Code besser dokumentieren können. Das war für mich in der Designphase der Projekte sehr hilfreich, obwohl es mir während meiner Ausbildung langweilig war und ich damals den Sinn davon nicht verstanden habe.
Was würden Sie an MATSE interessierten jungen Menschen heute empfehlen?
Ich möchte allen Interessierten raten, sich ein Unternehmen auszusuchen, dessen Projekte und Tätigkeitsbereich für sie interessant sind. Mit anderen Worten: Man muss sich mit der Arbeit identifizieren und die Arbeit muss dann ihrerseits Spaß machen. Was die Universität betrifft, würde ich Folgendes sagen: Wir sollten die Dinge, die wir als langweilig und unnötig empfinden, nicht vernachlässigen, denn später werden wir sie im Berufsleben brauchen und dann werden wir ihre Bedeutung erkennen.