Warum haben Sie sich damals für MATSE entschieden?
Ich wusste immer, dass ich mich in Richtung Mathematik weiterentwickeln möchte, weil ich mathematisch begabt bin. Mein Ziel war es, entweder Mathematik und Sport auf Lehramt oder etwas im Bereich IT zu studieren. Ein Nachbar arbeitete damals bei Generali und hat meinem Vater zufällig einen MATSE-Flyer gegeben. So habe ich von MATSE erfahren und mich für eine Bewerbung direkt bei Generali entschieden.
Beschreiben Sie Ihren Karriereweg vom MATSE zu Ihrer heutigen Position.
Mit MATSE habe ich 2012 angefangen und gleich nach dem Abschluss im Jahr 2015 einen festen Arbeitsplatz erhalten. Damals arbeitete ich bei der Generali Deutschland Informatik Services GmbH. Später wurde das Unternehmen mit der Muttergesellschaft zusammengeführt und heißt jetzt Generali Deutschland AG.
Während der Ausbildung arbeiten wir Auszubildenden an ganz unterschiedlichen Stellen im Unternehmen, um mehr Erfahrungen zu sammeln und verschiedene Aspekte der Softwareentwicklung kennenzulernen.
Berufsbegleitend habe ich anschließend an der Fachhochschule für Oekonomie und Management (FOM) ein Masterstudium in IT-Management abgeschlossen.
Seit 2015 arbeite ich in derselben Gruppe. Am Anfang habe ich mich mit Entwicklung automatisierter Testfälle für einen Smoketest für unsere Releasewechsel beschäftigt, die alle drei Monate stattgefunden haben. Das war das erste große Projekt, an dem ich beteiligt war. Im Zuge des Projekts habe ich den Umgang mit unserem Automatisierungswerkzeug gelernt und konnte somit anschließend anteilig die Rolle des Toolbereitstellers wahrnehmen. Danach hat Generali IT begonnen, einzelne Projekte auf agile Softwareentwicklung umzustellen, wofür wiederum Teststrategien zu entwickeln waren. Diese Entwicklung habe ich unterstützt und mitgestaltet. Momentan arbeite ich an einem anderen Projekt, wo ich nicht nur für Toolbereitstellung und Testberatung verantwortlich bin, sondern auch für die Entwicklung eines Testdatenbereitstellungstools.
Alle ein bis zwei Jahre bin ich außerdem maßgeblich an dem Rollout eines neuen Updates unseres Automatisierungstools beteiligt.
Wie sieht ein Projekt in Ihrem Arbeitsalltag aus?
Die Projekte, an denen wir Softwareentwickler arbeiten, sind sehr unterschiedlich. In unserem derzeitigen Team arbeiten wir beispielsweise mit der Scrumban-Methode - einer Mischung aus Scrum und Kanban, bei der wir uns der Praktiken und Artefakte aus beiden Modellen bedienen, welche für unser Team am besten passen. Wir haben zum Beispiel keine Sprints und Sprint-Meetings, sondern nur Reviews, Dailys und Retrospektiven.
Wenn es eine Aufgabe zulässt, arbeiten wir nach dem Prinzip Pair Programming (Paarprogrammierung) – dann bearbeiten wir unsere Aufgaben zu zweit. Dadurch sind wir stark im Team eingebunden.
Wie verbinden sich Ihre Erfahrungen als MATSE mit Ihrem heutigen Arbeitsalltag?
Was ich in meiner Ausbildung gelernt habe, ist eine sehr gute Grundlage, auf der ich in meinem Berufsleben aufbauen kann. Als MATSE habe ich eine qualitativ hochwertige Ausbildung erhalten und vor allem viel praktische Erfahrung, bei der alles, was gelernt wird, automatisch angewendet wird. Ich habe zum Beispiel Java im Studium gelernt, was zu diesem Zeitpunkt noch die am meisten benutzte Programmiersprache bei Generali war. Im Laufe der Zeit hat sich unsere „Programmiersprachen-Landschaft“ gewandelt und wurde um weitere Programmiersprachen ergänzt. Die Anpassung war für mich nicht schwierig, denn dank der guten Grundausbildung bei Generali konnte ich mir den neuen Stoff leicht aneignen. Durch die MATSE-Ausbildung habe ich verinnerlicht, dass ich das Gelernte nicht nur reproduzieren, sondern auch in verschiedenen Kontexten anwenden kann.
Was würden Sie an MATSE interessierten jungen Menschen heute empfehlen?
Um erfolgreich in diesem dualen Studiengang zu sein, muss man einfach Leidenschaft für Mathematik und zumindest Interesse an der IT haben. Das ist der Schlüssel zum Erfolg. Ohne eine gewisse Art von intrinsischer Motivation kann es schonmal schwierig werden, am Ball zu bleiben. Aber wenn man sich der Herausforderung stellt und wirklich interessiert ist, kommt man in diesem Studiengang auch ohne viel vorheriges IT-Know-How klar, denn dort wird „bei Null angefangen“. Ich persönlich bin ohne jegliche IT-Kenntnisse zur MATSE-Ausbildung gegangen und habe dort viel gelernt und viel mitgenommen.
Ich rate allen, die sich für MATSE interessieren, am Ball zu bleiben, auch wenn es einmal schwieriger ist. Es ist manchmal nicht einfach, aber es lohnt sich auf jeden Fall. Die MATSE-Ausbildung ist zukunftsträchtig und bietet viele Entwicklungsmöglichkeiten.
Und wenn du motiviert bist, kannst du es sehr weit bringen, weil es nirgendwo so viele Karrieremöglichkeiten wie in der IT-Branche gibt.